Geschichte

Die Webseite Jägermeister-Racing geht online.

Jägermeister steigt nach dieser Saison aus dem Motorsport aus. Es wächst der politische Druck, die Alkohol-Sponsorships in Verbindung mit Sport (das betrifft ebenso die Werbung im Fußball) nicht mehr zu dulden. Damit endet ein fast drei Jahrzehnte dauerndes Engagement im Rennsport. Ein Sympathieträger – das waren die orangefarbenen Renner zu jeder Zeit – nimmt endgültig Abschied.

Die DTM erlebt eine Wiederauferstehung. Und da will Jägermeister dabei sein, nachdem auch 1999 nochmals pausiert worden war. Ein Werkswagen von Opel, ein 480 PS starkes Astra-V8-Coupé, rollt im Jägermeister-Look auf die Pisten. Der Franzose Éric Hélary sitzt am Lenkrad, ein Spitzenmann, der u. a. 1993 Gesamtsieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans gewesen ist. Hélary hält gut im Spitzenrudel mit, ist in diesen äußerst hart umkämpften Rennen ständig unter den ersten Zehn und beendet das DTM-Championt auf Rang 9.

Nach dem „Tod“ der DTM pausiert Jägermeister im Jahr 1997. Inzwischen hatte sich aber die Meisterschaft der Super-Tourenwagen (STW-Pokal) gut entwickelt, obwohl die STW-Autos technisch deutlich weniger spektakulär sind als die ehemaligen DTM-Renner. Jägermeister steigt nun wieder ein. Christian Menzel und Poldi von Bayern fahren zwei Jägermeister-BMW-Dreier (320i).

Das Engagement mit Alfa Romeo wird fortgesetzt. Wieder mit Bartels. Die ITC weitet sich zu einer Art Weltmeisterschaft aus – mit Läufen in Brasilien, in Japan. Die Kosten steigen immens. Am Ende der Saison ist klar: Beide Championate DTM und ITC sterben – an ihrem eigenen Größenwahn. Vorerst letzter DTM-Meister wird Manuel Reuter auf einem Opel. Fußnote aus Sicht des Jägermeister-Teams: Jägermeister hat zum Saisonauftakt das Angebot, mit dem Team Jöst den Reuter-Opel-Calibra zu sponsern. Für das gleiche Geld wie bei Alfa Romeo. Man entscheidet sich, mit Alfa weiterzuarbeiten. Ein grober Fehler – wie sich zeigt. Reuter wird Champion auf dem Opel, der Jägermeister-Alfa Romeo stolpert dagegen von einem Ausfall zu anderen.

Alfa Romeo sorgt für Furore in der DTM. Das Jägermeister-Auto wird vom Euro-Team (Mailand) eingesetzt. Nicht nur in der DTM, sondern auch in der ITC (International Touringcar Championship). Michael Bartels liefert Top-Leistungen ab und holt auch zwei Siege.

Das Team Schübel setzt in der DTM einen Alfa Romeo ein. Michael Bartels fährt ihn. Er bewährt sich (steht sogar beim Finale in Hockenheim auf dem Podium) und erhält für 1994 einen Werksvertrag von Alfa Romeo.

DTM und Linder: So geht es mit Jägermeister weiter. Armin Hahne fährt nun einen neues BMW-Coupé vom Typ E36 325 i. Es ist der einzige Wagen dieser Art im Feld, basierend auf einem neuen Sechszylindermodell, aber zu anfällig. BMW selbst hat seine Werkswagen zurückgezogen. Die Vorjahrs-M3 von BMW werden von Privatfahrern bewegt. Hahne sieht nur zweimal die Zielflagge, weit abgeschlagen.

Die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft ist ein Publikumsliebling. In dem dicht besetzten Feld gibt es außergewöhnlich spannende Kämpfe. Man muss dabei sein! Jägermeister schließt einen Vertrag mit BMW Motorsport. Das Team Linder wird der Partner sein. Fahrer ist Armin Hahne, ein absoluter Klassemann. Aber auch ihm gelingt in diesem hochklassigen Feld nicht, einen Platz auf dem Podium zu erringen. Das hat auch damit zu tun, dass die Teams Schnitzer, Bigazzi und Fina stets als Erste die von BMW weiterentwickelten Teile erhalten. Immerhin endet die Saison mit einem Highlight. Der Motorradweltmeister Wayne Gardner (Australien) absolviert sein Automobilsport-Debüt in einem zweiten Jägermeister-Linder-BMW. In Hockenheim und am Nürburgring ist er wegen seiner draufgängerischen, mutigen Fahrweise der Liebling der Zuschauer. Kein Wunder, dass er zweimal in den vier Läufen durch Unfälle ausscheidet.

Opel steigt in die DTM ein. Peter Oberndorfer fährt einen Omega 3000. Der vom Opel-Werk unterstützte Wagen kann jedoch nicht an der Spitze mithalten. Ein sechster Rang (in Singen) ist das beste Resultat. Erstaunlicherweise ist dieser Opel bei den Zuschauern enorm beliebt. Ein „Underdog“, der ein voller Sympathieträger ist. Wolfgang Kaufmann sitzt in einem Dallara Opel 391, den das Team Schübel bei den Rennwagen der Formel 3 an den Start bringt. In Hockenheim und Wunstorf siegt Kaufmann, in Diepholz legt er einen spektakulären Überschlag hin und muss pausieren.

Hartes Duell über die gesamte Saison zwischen Otto Rensing (Ralt VW) und Michael Schumacher (Reynard Opel) in der Deutschen Meisterschaft der Formel 3-Rennwagen. Erst das letzte, sehr dramatische Rennen auf dem Nürburgring bringt die Titelentscheidung: Schumacher siegt ganz knapp vor Rensing. Auch ein ganz ungewohnter Renner löst Schlagzeilen aus: der „Trabbi“. Nach der „Wende“ von 1989 sponsert Jägermeister drei Trabant 601 RS für Heiko Gaida, Jens Gaida, Kai Kögler in der DDR-Tourenwagenmeisterschaft bis 600 cm. Kai Kögler sichert sich den Titel. Letzte Starts eines Jägermeister-Porsche 962 mit dem Team Brun in WM-Läufen. Otto Rensing erhält eine Chance bei den Sportprototypen. Ergebnis: Platz 13 (gemeinsam mit Bernard Santal) im 1000-Kilometer-Rennen auf dem „Ring“.

Weiter geht es mit dem Brun-Porsche 962. Oscar Larrauri und Franz Konrad holen Rang sechs beim WM-Lauf der Sportprototypen auf dem Nürburgring. In Spa werden Larrauri/Ratzenberger Vierte. Franz Konrad wird Zweiter beim Supercup-Rennen in Diepholz im Porsche 962. Ein orange-farbener Formel 1 Eurobrun ER189 taucht in Hockenheim auf. Mit Gregor Foitek am Lenkrad scheitert er aber beim Großen Preis von Deutschland schon im Qualifying.

Jägermeister ist weiter mit dem Team Brun verbunden. Uwe Schäfer fährt den Porsche 962 im Supercup. Larrauri/Reuter/Brun werden Vierte beim WM-Lauf 1000 Kilometer von Spa.

Oscar Larrauri fährt im Supercup den Jägermeister Porsche 962. Er wird außerdem Zweiter (sich mit Jochen Mass ablösend) beim WM-Rennen auf dem Norisring. Susanne Kottulinsky startet auf einem Audi 200 Quattro in der Deutschen Rallyemeisterschaft, holt Klassensiege bei der Sachs-Winter-Rallye und bei der Hessen-Rallye und belegt Rang sechs in der „DM“-Endwertung.

In ganz großer Erfolg: Das Team Brun sichert sich in diesem Jahr als Team die Sportwagen-Weltmeisterschaft. Thierry Boutsen/Frank Jelinski gewinnen auf einem Jägermeister-Porsche 962 die 1000 Kilometer von Spa, den entscheidenden Weltmeisterschaftslauf. Mario Ketterer startet im Europapokal auf Renault Alpine V6 Turbo. Wechselnde Fahrer sitzen hinter den dem Lenkrad des Jägermeister-Porsche im Supercup: Nämlich Drake Olson (USA), Derek Bell (England), Thierry Boutsen (Belgien), Oscar Larrauri (Argentinien).

Hans-Joachim Stuck ist längst der Fahrer, der dem Jägermeister-Team am häufigsten verbunden ist. Für das Team Brun bestreitet er auf Porsche 956 die Deutsche Sportwagenmeisterschaft 1985 und wird Zweiter hinter Jochen Mass (ebenfalls Porsche 956). Stuck siegt u. a. am Nürburgring, in Wunstorf, am Österreichring, in Erding. Stefan Bellof gewinnt erneut auf einem Jägermeister-Porsche 956 auf dem Norisring. Gerhard Berger sitzt erstmals in einem 956 und wird (zusammen mit Walter Brun) Sechster beim 1000-Kilometer-Rennen in Hockenheim. Stefan Bellof verunglückt tödlich in Spa. In einem Brun-Porsche 956.

Der Schweizer Rennfahrer Walter Brun ist mit einem Dreiliter-BMW-Coupé von Schnitzer schon zu Beginn der 1970er-Jahre für Jägermeister gefahren. Nun ist er auch zusätzlich Team-Chef und hat das GS-Team in Freiburg übernommen. Jägermeister schließt einen Vertrag mit ihm. Diese sehr erfolgreiche Zusammenarbeit dauert bis Ende 1990. Und so begann es 1984: Stefan Bellof, der deutsche Formel 1-Superstar, sitzt in einem Brun-Porsche 956 in Jägermeister-Farbe. Bellof siegt am Norisring, ebenso beim Supersprint auf dem Nürburgring und wird Deutscher Rennsportmeister. Das Team Bellof/Stuck ist im Porsche 956 bei den 1000 Kilometern von Imola, einem Weltmeisterschaftslauf, nicht zu schlagen. Stuck fährt in einem BMW 635 CSi die Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft (DPM), die im Jahr darauf dann DTM heißt. Der 635-BMW taucht auch in der Europa-Tourenwagenmeisterschaft auf und in der Berg-EM.

Der Ford-Prototyp (nun C1/4 1,8 tc genannt) bleibt auch weiterhin chancenlos, obwohl der Saugmotor inzwischen von einem Turbo-Aggregat abgelöst worden ist. Die Defekte und die Ausfälle bleiben. Am Fahrer liegt ist nicht. Klaus Ludwig – jeder in der Szene weiß es – gehört zu den besten Sportwagenpiloten der Welt. Das Wolber-Team in Freiburg setzt einen Lola im Formel-Ford-Pokal ein. Eine attraktive Amazone sitzt im Cockpit: Beate Nodes.

Eine neue Kategorie erlebt ihr Debüt: die superstarken, flunderflachen Sportwagen der Gruppe C. Die bisherigen Gruppe-5-Wagen sind weiter in der Gruppe C startberechtigt. Ford lässt einen Wagen in Jägermeister-Lackierung an den Start rollen: den C 100 3.9 V8. Er hat einen auf 3,9 Liter aufgebohrten V8-Cosworth-Motor, die aus der Formel 1 bekannt ist. Ein Star fährt den Ford: Klaus Ludwig. Der Wagen, schön anzusehen, enttäuscht. Im dritten Rennen steigt Ludwig auf den Super-Capri um. Erst am Norisring im Hochsommer ist der C 100 wieder dabei. Überzeugen tut das Auto nicht, gewinnt aber immerhin das Sportwagenrennen anlässlich des Großen Preises von Deutschland in Hockenheim. Eckhard Schimpf/Mario Ketterer/Toni Fischhaber werden beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring (WM-Lauf) Vierte im Gesamt und Zweite in der Klasse (Gruppe 5). Kurt König lässt einen Jägermeister-BMW M1 ganz schön „fliegen“.

Das Kremer-Team holt den Franzosen Bob Wollek für das Jägermeister-Auto zurück; es ist erst ein Porsche 935 K3, dann die Weiterentwicklung K4. Wollek beginnt jedes Rennen aus der ersten Reihe, siegt auch zweimal (am Nürburgring und in Mainz-Finthen), landet aber ansonsten in allen weiteren Rennen auf Rang zwei hinter Klaus Ludwig auf dem Zakspeed-Super-Capri und wird somit auch „nur“ Zweiter in der Deutschen Rennsportmeisterschaft. Dafür gewinnt Wollek aber das „Geldrennen“ auf dem Norisring. Mario Ketterer fährt einen Ford Escort RS 2000 für das HWRT-Team (Wolf).

Das Kölner Kremer-Team wird erneut (nach 1975) Partner von Jägermeister. Axel Plankenhorn soll die phänomenale Siegesserie des Porsche 935 aus dem Vorjahr (durch Klaus Ludwig) fortsetzen. Die (zu) hohen Erwartungen werden nicht erfüllt. Plankenhorn wird im Juni ausgewechselt. Nun versuchen Superstars das Kremer-Auto wieder zum Sieg zu treiben, auch Rolf Stommelen und Jochen Mass. John Fitzptarick wird Zweiter in Spa und in Salzburg und siegt schließlich in Zolder und in Hockenheim. Zwei BMW-Werksfahrer, die im Vorjahr noch für Jägermeister fuhren, verunglücken tödlich in der Formel 2. Markus Höttinger in Hockenheim und Hans-Georg Bürger in Zandvoort.

Markus Höttinger, der BMW-Werksfahrer, wird von den Münchnern an das Team GS in Freiburg delegiert. Er fährt dort ein sensationelles Auto in der DRM: Einen rechts gelenkten 320-Gruppe 5 mit einem geheimnisvollen Turbo-Motor, der bald Weltruhm erntet. Es ist jener Turbo, der später zum Formel 1-Triebwerk wird. Einen zweiten Jägermeister 320-BMW fährt im GS-Team Eckhard Schimpf. Für das 1000 Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring spendiert BMW-Rennleiter Dieter Stappert diesem Auto einen Werksmotor und sorgt dafür, das neben Schimpf mit Hans-Georg Bürger auch ein BMW-Werksfahrer im Cockpit sitzt. Das Team Schimpf/Bürger gewinnt die Zweiliter-Kategorie dieses Weltmeisterschaftslaufes und erringt Rang sechs im Gesamtklassement. Höttinger gibt seinen Formel 2-Debüt in einem March-BMW in Jägermeister-Farbe. Helmut Kelleners fährt einen BMW 320 (Gruppe 2) für das Schweizer Eggenberger-Team. Kelleners/Müller gewinnen beim Großen Preis der Tourenwagen auf dem Nürburgring. Ebenso in Zandvoort.

Manfred Schurti, der Porsche-Werkspilot, wird erneut für das Max-Moritz-Team verpflichtet und wird Erster beim Norisring-Rennen in Nürnberg. Mit Jacky Ickx zusammen ist Schurti Zweiter im 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. Willi Bergmeister beendet die Saison als Vize-Meister in der Europa-Tourenwagenmeisterschaft auf VW-Scirocco. Toni Fischhaber, der ehemalige Porsche Werksfahrer und mehrfache Berg-Europameister, startet für das Jägermeister-Team auf einem Porsche RSR/935 (mit Saugmotor). Fritz Beyerlein fährt einen Fiat 128 im ONS-Rundstreckenpokal.

Stuck fährt einem BMW 320-Gruppe 5 in der DRM und siegt zweimal auf dem Nürburgring. Harald Grohs sitzt in einem zweiten Jägermeister-BMW 320 (vom Team Faltz) und glänzt mit furioser Fahrweise und riesigen Sprüngen auf der Nürburgring-Nordschleife. Manfred Schurti (Liechtenstein) bewährt sich erstmals für das Max-Moritz-Team in der DRM und sichert sich gleich den Auftakt in Zolder mit einem Porsche 935-Turbo. Ronni Peterson/Helmut Kellners gewinnen mit einem BMW 320 in Silverstone beim WM-.Lauf. Jochen Mass siegt beim Eifelrennen auf March-BMW. Willi Bergmeister brilliert (wie schon 1976) im VW-Scirocco bei Tourenwagenrennen.

Immer wieder Stuck! Der „König von Hockenheim“ gewinnt auf March-BMW viermal in Hockenheim. Ebenso in Misano/Italien. Willi Bartels sichert sich die Europa-Bermeisterschaft auf Porsche Carrera RSR. Jägermeister sponsert das Max-Moritz-Team aus Reutlingen mit zwei Porsche 934-Turbo für Helmut Kelleners und Reinhardt Stenzel. Beim berühmten 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring landen drei Jägermeister-Autos unter der ersten zehn. Derek Bell/Helmut Kelleners/Reinhardt Stenzel werden Dritte, Eckhard Schimpf/Edgar Dören (auf Porsche Carrera RSR) werden Siebente (sind gleichzeitig Kategoriesieger) und Bell/Stenzel/Steckkönig bringen einen weiteren 934-Turbo auf Rang 10. Ein neuer VW-Golf mit Springer/Mehmel startet bei der Rallye Monte Carlo (Rang 35. im Gesamtklassement).

Stuck fährt wieder March-BMW und siegt erneut in Hockenheim, ebenso am Nürburgring. Helmut Kelleners startet auf einem Porsche Carrera RSR vom Kölner Kremer-Team in der DRM. Willi Bergmeister, der amtierend Bergmeister (hübsches Wort-Doppel!), fährt mit seinem NSU TT alles in Grund und Boden. Der Braunschweiger Ernst Maring gewinnt mit seiner Eigen-Konstruktion Maco die Deutsche Meisterschaft der Formel 3-Rennwagen.

Hans-Joachim Stuck wird Jägermeister-Fahrer. In der Formel 2 legt er den Grundstein für seinem Ruf als „König von Hockenheim“, wo er drei Läufe gewinnt. Er siegt außerdem in Barcelona und in Enna (Sizilien) und wird mit seinem March-BMW Vize-Europameister. Auch einen Jägermeister- Formel 1-Start gibt es beim Großen Preis von Deutschland. Stuck landet auf Rang 7. Jägermeister kauft einen Porsche Carrera RSR für Eckhard Schimpf. Manfred Trint mischt in der Formel Super V mit. Helmut Kelleners fährt einen BMW in der DRM. Auch eine Frau geht erstmals für Jägermeister an den Start: Inez Muhle aus Hamburg. Sie fährt in der Formel V 1300 und wird einige Jahre lang (später auch auf VW Polo) zum „Hirschkopf-Team“ gehören.

Niki Lauda startet auf einem Alpina-BMW-Coupé und gewinnt das 24-Stunden-Rennen auf dem auf dem Nürburgring mit Co-Pilot Hans-Peter Joisten. Beim Großen Preis der Tourenwagen auf dem Nürburgring werden die beiden Dritte. Joisten verunglückt dann tödlich in dem Jägermeister-Alpina bei den 24 Stunden von Spa. Vic Elford gewinnt mit einem 1200 PS starken Porsche 917-Spider das Interserie-Rennen in Hockenheim. Tommy Brorsson fährt einen Kaimann in der Formel Super V. Graham Hill will weiter für Jägermeister starten, aber nicht mehr in der Formel 2. Hill möchte unbedingt Jägermeister in die Formel 1 locken. Die Firma lehnt das aber ab (auch in den folgenden Jahren), weil die Formel 1 überwiegend in Ländern konkurriert, die für Jägermeister damals noch keine Märkte sind. Auch gibt es in jener Zeit noch kaum Fernseh-Übertragungen von der Formel 1 – außer vom Großen Preis von Deutschland. Drei Jägermeister-Team starten bei der Rallye Monte Carlo: Kleint/Zwiers, Schimpf/Zauner (beide auf Ford-Capri RS vom Team Kleint) sowie Stiller/Wagner (BMW 2002).

Bei der Rallye Monte Carlo starten die Braunschweiger Eckhard Schimpf/Ernst-Johann Zauner mit einem privaten, serienmäßigen Porsche 914/6. Der Wagen trägt erstmals – neben anderen Werbeaufschriften – auch Jägermeister-Schriftzüge und den berühmten Hirschkopf. Bei einem anschließenden Gespräch mit Jägermeister-Chef Günter Mast wird die Gründung eines „Jägermeister-Racing-Teams“ beschlossen. Rennfarbe: Orange. Vorgabe von Mast: „Immer einen herausragenden Fahrer verpflichten, möglichst einen Star, und dann ein Rudel anderer Fahrer drumherum gruppieren.“ Der Star des ersten Jahres ist Graham Hill, der Weltmeister von 1962 und 1968. Er fährt einen orange-farbenen Brabham BT 38 in der Formel 2 und gewinnt unter anderem den Lotteria-Grand-Prix in Monza. Zum „Rudel“ gehören in diesem Jahr zum Beispiel der Luxemburger Nico Koob (Brabham), der Braunschweiger Dieter Bohnhorst (Porsche 914/6), Rainer Maschke (Alfa Romeo) und der Australier Frank Gardner, der mit einem Camaro Farbe in die Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM) bringt. Die Firma Mast-Jägermeister kauft auch einen eigenen Porsche 914/6, den Eckhard Schimpf 1972 und 1973 fährt. Schimpf „managt“ auch alle Motorsportaktivitäten des neuen Sponsors. Er ist sozusagen „Jägermeisters Mann an den Rennpisten“. Bis zum Jahr 2000.